Mario Götze und die U 17-WM in Nigeria

Mario Götze kann Spiele alleine entscheiden“ so der Trainer der U 17-Nationalmannschaft, Marco Pezzaiuoli, nach dem Überstehen der Gruppenphase. Die WM verläuft zwar etwas holprig, aber bis jetzt ganz im Sinne der Deutschen und natürlich auch von Mario Götze.
Schon im ersten Spiel gegen Gastgeber Nigeria konnte der Dortmunder überzeugen. Mit einer Vorlage und einem Tor hatte er großen Anteil an dem ersten Punkt im Turnier.

Deutschland – Nigeria 3:3

Alle Zeichen standen auf Sieg, denn die Deutschen führten bis zur 53.min noch mit 3:0. Die DFB Junioren legten einen furiosen Start hin. So war es meinem 18mal18 Patentalent vorbehalten, schon in der 9.min den Pfosten zu treffen. Ein paar Augenblicke später setzte der Hoffnungsträger wieder Akzente … Präzise bediente er per Flanke Lennart Thy, der mühelos vollendete – der erste Scorerpunkt im Turnier. Nachdem Buchtmann den 2:0 Pausenstand herstellte, sollte sich Mario kurz nach Wiederanpfiff seinen nächsten Scorerpunkt holen, aber diesmal in Form eines Tores. Nach Flanke von Mustafi köpfte der Spielmacher überlegt zum 3:0 ein.
Danach aber folgte ein komplett anderes Spiel. In der 53.min Notbremse Labus, den fälligen Elfmeter verwandelten die Nigerianer sicher. 360 Sekunden später das 2:3 und voller afrikanischer Euphorie in der 61.min der Ausgleich und nur wenig später liegt der Spielmacher Mario Götze verletzt am Boden und muss ausgewechselt werden. Das ist Fussball …
Zum Glück stellte sich schnell heraus, dass es bei Mario nichts Ernsthafteres ist und er weitere Möglichkeiten haben wird in dem Turnier zu glänzen und seine Kariere weiter anzukurbeln.

Deutschland – Argentinien 1:2

Beim ersten nennenswerten Angriff machte Mario Götze seinen dritten „Scorerstreich“ und erzielte gegen den WM Mitfavoriten die 1:0 Führung. Und wieder mit dem Kopf. Es scheint, als sammelt er weitere Attribute auf dem Weg zum kompletten Spieler. In diesem Spiel glänzte Mario Götze noch in vielen Situationen und stellte sich in einer harten Partie als sehr zweikampfstark dar. Das macht einen glücklich, zumal der Dortmunder im Vorfeld der WM lange verletzt war. Jetzt ist er wieder da und läuft zu Topform auf. Doch auch diesmal konnten die Deutschen den Vorsprung nicht über die Zeit retten und verloren am Ende 1:2.

Deutschland – Honduras 3:1

Das letzte und entscheidende Spiel der Vorrunde entschieden die Deutschen für sich und lösten so ihre Tickets für das WM-Achtelfinale. Auch in diesem Spiel hatte unsere Nummer 10 Anteil am Sieg. Lange sah es so aus, als ob die Deutschen vom Virus der Abschlussschwäche heimgesucht wurden, denn trotz zahlreicher Chancen an denen Mario oft beteiligt war stand es zur Halbzeit 0:0. Und dann noch schlimmer, denn nur eine Minute waren die Mannschaften in Hälfte Zwei aktiv und es stand plötzlich 0:1. Doch Thy sorgte mit einem Doppelpack in der 55. und 56.min für die lang ersehnte 2:1 Führung – die Vorlage zum zweiten Treffer war Götzes vierter Scorerpunkt – ein sehr guter Wert. Bei mehr als 50% aller Tore der Deutschen war er maßgeblich beteiligt.

Achtelfinale: Deutschland – Schweiz am 4.11.2009

Nach der Vorrunde kann man mit Hilfe von Trainer Marco Pezzaiuoli ein kleines Fazit ziehen. Denn er betonte noch einmal, dass Mario Götze schon beim EM Titel in Deutschland einer der auffälligsten Spieler war. Und auch bei diesem Turnier wusste der Trainer genau, warum er Götze nach sechswöchiger Verletzungspause mitnahm. Und weiter in diesem Fazit wird erwähnt, dass Mario mit Vertrag bis 2012, nach der WM regelmäßig bei den Profis trainieren wird. Götze selbst sagt: „Es ist ein positives Zeichen für mich, wenn man direkten Kontakt zum Profikader hat. Das ist ein weiterer Schritt in meiner Karriere.“
Weiter träumt er von einem Spiel vor 80.000 Fans in der BVB Arena und erzählt von seiner Vorliebe für Arsenal London und den FC Barcelona, die ja vielleicht irgendwann einmal eine deutsche „Nummer 10“ haben. Jetzt geht es aber erstmal gegen die Schweiz und vielleicht sammelt Mario ja weiter Scorerpunkte und bleibt einer der auffälligsten Spieler der U-17 WM in Nigeria.

Als FC-Profi zur WM

Reinhold Yabo und Bienvenue Basala-Mazana haben Profiverträge unterzeichnet.

Reinhold Yabo und Bienvenue Basala-Mazana haben Profiverträge unterzeichnet.

Eigentlich ist es bei 18mal18 schon fast ein Novum. Denn derweil hier bisher ausschließlich über die Karriere von Bienvenue Basala-Mazana berichtet wurde, taucht der Nachwuchsspieler des 1. FC Köln in beinahe sämtlichen anderen Medienberichten in einem Atemzug mit seinem gleichaltrigen Mannschaftskollegen Reinhold Yabo (17, defensives Mittelfeld) auf. Die Entwicklungen der beiden Spieler weisen so frappierende Ähnlichkeiten auf, dass die hiesige Presselandschaft nicht drumherum kommt, bei der Erwähnung des einen Kickers auch den anderen zu nennen.

Zum einen liegt es daran, dass die Eltern der beiden jeweils aus dem Kongo stammen, zum anderen aber vor allem daran, dass „Ben“ und „Ray“ nicht nur auf dem Platz im Gleichschritt unterwegs sind, auch in der Freizeit verbringen sie fast jede Minute miteinander. So auch bei der anstehenden U17-Weltmeisterschaft in Nigeria, die heute startet. „Reinhold Yabo und Bienvenue Basala-Mazana sind wieder gemeinsam auf dem Zimmer – natürlich. Die beiden Kölner Nachwuchsfußballer sind das seit Jahren nicht anders gewohnt, schon im Fußball-Internat des 1. FC Köln belegten sie über drei Jahre lang ein Doppelzimmer. „Wir fühlen uns wie Brüder“, sagt Reinhold Yabo – ganz klar, dass die beiden auch bei der Fußball-WM der „Unter 17-Jährigen“ (U 17) in Nigeria wieder zusammen wohnen“, war auf der Internetseite des WDR kürzlich wieder über den „Doppelpass“ der beiden zu lesen.

Natürlich ist es auch dem 1. FC Köln nicht entgangen, welches Potenzial in den Reihen seiner Jugendmannschaften schlummert. Auch wenn es von offizieller Seite noch nicht bestätigt wurde, pfeifen es die Spatzen in Köln längst von den Dächern: Beide Spieler wurden in der vergangenen Woche mit langfristigen Profiverträgen ausgestattet. Selbstverständlich ein günstig gewählter Zeitpunkt vom FC, denn bei der Weltmeisterschaft in Nigeria wird es wieder von Talentspähern wimmeln, die darauf aus sind, die talentiertesten Jungs für ihre Teams abzuwerben. Schon bei der U17-Europameisterschaft in diesem Jahr sollen Bienvenue Basala-Mazana bereits Vertragsangebote von italienischen und englischen Spitzenteams ins Haus geflattert sein.

Dass es bei der Vergabe der Profiverträge aber wohl nicht nur um eine reine „Vorsichtsmaßnahme“ des 1. FC Köln handelt, zeigt die Tatsache, dass Basala-Mazana und Yabo regelmäßig im Profikader von Trainer Zvonimir Soldo mittrainieren. Ein Debüt in der höchsten deutschen Spielklasse scheint also mehr oder minder nur noch eine Frage der Zeit zu sein, möglicherweise sogar schon in der aktuellen Spielzeit. Auch wenn der Trainer in der Anfangsphase der Saison bisher lieber auf erfahrene Spieler setzt, ist es durchaus denkbar, dass die beiden Nachwuchsspieler bei einem entsprechenden Saisonverlauf ohne akuten Abstiegskampf bei den Profis zum Einsatz kommen werden. Schließlich betonte der Trainer schon vor der Saison, dass es sein Ziel ist, mindestens einen Jugendspieler pro Saison bei den Profis zu etablieren.

Bis es soweit sein wird, können die Fähigkeiten der beiden FC-Ausnahmetalente bei der U17-Weltmeisterschaft in Nigeria beobachtet werden. Heute bestreitet das deutsche Team das Auftaktspiel gegen den WM-Gastgeber. 60.000 Zuschauer (!) werden in Abuja gegen Titelverteidiger Nigeria erwartet. Anstoß ist um 20.00 Uhr, Eurosport überträgt die Partie live im TV.

(Text: effzeh., Foto: Andreas Schwartmann)