„Dabei sind wir nicht schlechter als die“

Wir dürfen unsere Talente nicht verheizen.

Diesen oder ähnliche Sätze hört man von Deutschlands Trainern häufig, wenn es um den Einsatz der Hochbegabten in der höchsten deutschen Spielklasse geht. Die „schützende Hand“ der Übungsleiter wird nicht selten über die angehenden Fußball-Profis gehalten, wenn diese sich mit ihren Leistungen für einen Einsatz in der ersten Elf empfehlen. Eine logische Vorgehensweise? Nicht zwangsläufig.

Es scheint ein typisch deutsches Phänomen zu sein, den jungen Spielern nicht das Vertrauen entgegen zu bringen, was sie möglicherweise verdient hätten. Ein Blick auf die englische Premier League oder auf die niederländische Eredivisie verrät, dass sich Talente auch durchaus positiv entwickeln können, wenn sie bei den Profis Spielpraxis erhalten, auch wenn sie noch nicht das 20. oder 21. Lebensjahr vollendet haben. Bei internationalen Spitzenvereinen wie Arsenal London (Altersdurchschnitt des Kaders 24,0 Jahre) oder Ajax Amsterdam (Altersdurchschnitt des Kaders 24,5 Jahre) ist es gang und gäbe, die Youngsters einzusetzen, wenn sie das nötige Leistungsniveau erreicht haben. Nicht selten sind diese Spieler zwischen 17 und 19 Jahren alt.

So basiert zum Beispiel das Ausbildungskonzept von Ajax Amsterdam auf dem Leitfaden „TIPS“. Das Fußball-Jugend-Portal „FD21“ erläutert:

TIPS ist eine Abkürzung und steht für Technik, Spielverständnis (holl.: inzicht), Persönlichkeit und Schnelligkeit. Wenn jemand die Kriterien nicht erfüllt, muss er am Saisonende den Verein verlassen.

Dieser Leistungsdruck in einem frühen Stadium der Ausbildung hilft als Profi. Selbst wenn es für Ajax nicht reicht, ist man oft gut genug für andere Klubs: Fast hundert Erst- und Zweitliga-Spieler in Holland waren zumindest eine zeitlang bei Ajax.

In Deutschland hingegen müssen die jungen Talente häufig lange warten, bis sie ihre Chance in der Bundesliga erhalten und ihre Klasse beweisen können, auch wenn sie die nötigen Voraussetzungen dafür wohl mitbringen würden. „Wir wollen so schnell wie möglich bei den Profis debütieren. Nächste Saison wäre schön“, erklärte Bienvenue Basala-Mazana vor der Saison und nach dem Gewinn der U17-Europameisterschaft. Die meisten Spieler des damaligen EURO-Gegners England haben bereits Erfahrung in der ersten Liga ihres Landes gesammelt. Eine Erfahrung, die Basala-Mazana momentan noch abgeht. „Dabei sind wir nicht schlechter als die. Wir haben die hoch geschlagen“, sagt er selbstbewusst mit dem festen Ziel, die Tatsache, noch nicht für einen Einsatz bei den Profis in Frage gekommen zu sein, bald zu ändern.

Die Bundesligavereine täten gut daran, nicht nur auf ihre Jugendspieler zu setzen, wenn die missliche Lage besteht, keine millionenschwere Stars verpflichten zu können. Auch wenn Ausnahmen die Regel bestätigen, ist dies in Deutschland immer noch der Fall.

(Text: effzeh.)

Ich darf nicht nach Ägypten

Folgende Spieler bekamen keine Freigabe von ihren Vereinen für die U-20-WM in Ägypten, die am Donnerstag beginnt:

Holger Badstuber (Bayern München), Philipp Bargfrede (Werder Bremen), Sascha Burchert (Hertha BSC Berlin), Eric Maxim Choupo-Moting (1. FC Nürnberg), Dennis Diekmeier (1. FC Nürnberg), Alexander Eßwein (VfL Wolfsburg), Timo Gebhart (VfB Stuttgart), Ilkay Gündogan (1. FC Nürnberg), Toni Kroos (Bayer 04 Leverkusen), Marko Marin (Werder Bremen), Christoph Moritz (FC Schalke 04), Thomas Müller (FC Bayern München), Deniz Naki (FC St. Pauli), Savio Nsereko (AC Florenz), Bastian Oczipka (FC Hansa Rostock), Kevin Pezzoni (1. FC Köln), Konstantin Rausch (Hannover 96), Stefan Reinartz (Bayer 04 Leverkusen), Marcel Risse (1. FC Nürnberg), Sebastian Rode (Kickers Offenbach), Sebastian Rudy (VfB Stuttgart), Julian Schieber (VfB Stuttgart), Christopher Schorch (1. FC Köln), Sven Bender (Borussia Dortmund) und André Schürrle (FSV Mainz 05)

Diese Liste liest sich spektakulärer als das jetzt abgereiste Aufgebot. Und erklärt, warum Matthias Sammer sich schämt und nach den ganzen Triumphen der Jugendmannschaften in den letzten Monaten endlich einmal wieder mit hochrotem Kopf durch die Gegend rennen darf. 18mal18-intern steht es 2:2. Sebastian Rudy und Thomas Müller dürfen nicht mit, Sukuta-Pasu und Holtby wurden ordnungsgemäß geimpft und sind mittlerweile in Ägypten gelandet. Die Wertigkeit dieser WM wird damit auch ganz deutlich: Spieler, die gerade halbwegs gebraucht werden, haben gefälligst nicht mitten im September am Nil zu kicken. Rudy und Müller wird wahrscheinlich erzählt, wie toll das für sie ist, dass sie so eine wichtige Rolle im Verein spielen. Sukuta-Pasu und Holtby wird wahrscheinlich was von einer wichtigen Sache und toller internationaler Erfahrung vorgeschwärmt.

Und es bleibt die Frage, wer sich den Schwachsinn ausgedacht hat, dass es von der FIFA eine U-20 und eine U-17-WM und von der UEFA eine U-21, eine U-19 und eine U-17-EM gibt. Damit kommt man ziemlich schnell auf ungefähr 47 Turniere, die darunter leiden, dass keiner sie so richtig ernst nimmt. (oder nur wenn man sie gerade gewonnen hat)

Ein ganz simpler Vorschlag wäre doch, diese Turniere komplett in allen ihren Altersstufen parallel zu den Männerturnieren stattfinden zu lassen. Muss ja nicht einmal im selben Land sein, wenn man auch kleineren Ländern mal ein internationales Turnier gönnen will. Dann die Spiele immer schön ab dem frühen Nachmittag nacheinander nach Altersgruppen im selben Stadion und es gibt plötzlich ein attraktives Angebot für TV-Sender und Zuschauer vor Ort. Aber das ist der FIFA und der UEFA wahrscheinlich zu einfach.

Nun gut, gespannt bin ich aber jetzt wegen Holtby und Sukuta-Pasu doch ein bißchen.

Die Zeit wird knapp …

… und Frust klopft an die Tür.

Auch am Sonntag in Köln wird Mario Götze fehlen …  So die Information aus der Nachwuchsabteilung des BVB, die es immerhin geschafft hat, mir in einem knappen Satz mitzuteilen, dass der Dortmunder Youngstar immer noch nicht fit ist. Auf die Frage, ob Mario am 26.09.2009 beim Auswärtsspiel gegen Viktoria Köln, wenigstens wieder auf der Bank sitzt, kam ein klares „Nein!“ – Zitat Ende …

Eine eher schlechte Nachricht, denn die Hälfte der Hinrunde ist vorbei. Wenn man bedenkt, dass der Trainingsrückstand auch erst einmal wieder aufgeholt werden muss, werden die Möglichkeiten, die Aufmerksamkeit noch in diesem Jahr auf sich zu lenken, weniger.

Du bist doch kein Amateur!

Die letzten Wochen verliefen für Sebastian Rudy eher durchwachsen. Zwischenzeitlich als einer der Gewinner der Saisonvorbereitung gehandelt, musste er sich angesichts der Neuverpflichtungen für das Mittelfeld zunächst wieder hinten anstellen und fand sich nach seinem Startelfdebüt in Dortmund und dem anschließenden Cl-Qualifikationsspiel gegen Timisoara mehrfach auf der Tribüne wieder. Als Trainer Babbel Mitte der vergangenen Woche zudem ankündigte, das Rotationsprinzip wieder außer Kraft zu setzen, versprach das auch nicht unbedingt mehr Einsatzzeiten für den jungen Mann.

Umso erfreuter war ich, Rudy am Samstag gegen den 1. FC Köln vor dem Spiel auf dem Platz zu sehen. Zwar trog die kurzzeitig aufkeimende Hoffnung, er spiele von Beginn an; doch die weitgehende Abwesenheit von Spielkultur, Kreativität und nicht zuletzt der nötigen Leichtigkeit im Spiel des VfB erforderten Veränderungen im Mittelfeld, sodass er in der 62. Minute für den angeschlagenen Zdravko Kuzmanovic eingewechselt wurde und fortan auf der linken Seite für Belebung sorgen sollte. Dies war angesichts der schwachen Leistung der gesamten Mannschaft kein einfaches Unterfangen; gleichwohl erfuhr er bereits für seine erste Aktion – ein gelungenes, wenn auch letztlich brotloses Dribbling – Anerkennung von den Rängen: „Ha, der Rudy, der kann wenigstens kicken“, hieß es ganz in meiner Nähe.

In der Folge hatte er einige weitere gefällige Situationen, in denen seine Ballfertigkeit zum Tragen kam, ohne jedoch allzu viel Wirkung zu erzielen. An zwei der besten Torchancen des VfB war er indes beteiligt: die eine hatte er selbst (schön freigespielt vom Khedira), verpasste aber den raschen Abschluss von der Strafraumgrenze und scheiterte nach zwei Haken an einem Abwehrspieler. Die zweite war Timo Gebharts Kopfball, den Torwart Mondragon mit einem starken Reflex parierte. Vorausgegangen war die erste gefährlich vor das Tor geschlagene Stuttgarter Ecke des Spiels (vermutlich der gesamten Saison, zumindest gefühlt), getreten von Rudy.

In einigen Situationen wirkte er hingegen etwas zu „brav“, insbesondere beim Versuch der Balleroberung hätte man sich etwas mehr Entschlossenheit gewünscht, ansonsten vielleicht auch noch etwas mehr Frechheit und Selbstvertrauen. Als er sich bei einem Versuch, zur Grundlinie durchzudribbeln, von Kölns Christopher Schorch ohne größere Gegenwehr abdrängen ließ, kam die Kritik aus meinem Block unmittelbar:

„Mensch Rudy, lass Dich nicht so abkochen, Du bist doch kein Amateur!“

Zunächst war ich empört, dass jemand sich erdreistete, „meinen Schützling“ so zu kritisieren. Andererseits, dachte ich bei mir, hat er recht. „Der Rudy“ ist kein Amateur mehr. Er ist Profi, kommt mit einer gewissen Regelmäßigkeit zum Einsatz, und das ist doch erst mal nicht schlecht. Mit den gestiegenen Erwartungen wird er sich arrangieren, da bin ich guter Dinge.

Fabian Johnson

Durchbruch trotz schwachem Startelfdebüt?

Note 5. Das attestieren die „Wolfsburger Nachrichten“ sowie die „Wolfsburger Allgemeine Zeitung“ dem Startelfdebütanten.

Die „WN“ schreibt:

„Viel Mühe bei seiner Startelf-Premiere in der Bundesliga. Oft überlaufen, meist überfordert. Zu Recht früh ausgewechselt.“

Sehr ernüchternd für Johnson, der näher denn je an einem Stammplatz dran schien. Seine große Chance hat er vorerst verspielt. 30 Minuten Spielpraxis, dann musste er dem stärkeren Hasebe weichen.

Dabei ist er eigentlich ein Riesentalent. Durch seine Beidfüßigkeit kann er beide Außenbahnen in der Abwehr besetzen. Dies bietet ihm im Hinblick auf die wenigen Alternativen auf den Außenverteidiger Positionen gute Möglichkeiten. Der gebürtige Giesinger spielte seit 1996 für 1860 München. Im Profiteam kam er seit der Saison 2006/2007 auf insgesamt 90 Spiele in der 2. Bundesliga. Dabei schoss er vier Tore. Außerdem durchlief Johnson alle Nachwuchsnationalmannschaften bis zur U23.

Seine bisher größten Erfolg feierte er mit der Auswahl unter DFB-Trainer Horst Hrubesch. Im Halbfinale sowie im Finale eingesetzt holte der Defensivspieler 2009 den U21-Europameisterschaftstitel in Schweden.

Vor dieser Saison kam der 21-jährige Youngster dann zum Deutschen Meister VFL Wolfsburg. Trainer Veh war von seiner Verpflichtung begeistert:

„Wir freuen uns über die Verpflichtung von Fabian Johnson. Er ist ein Riesentalent und noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung. Ich bin überzeugt, dass er bei uns einen weiteren großen Schritt machen wird.“

Dieser „großer Schritt“ scheint vorerst vertan. Aber wahrscheinlich hatte nicht mal er so früh mit seinem Startelfdebüt gerechnet. Es ist noch lange nichts verloren, der endgültige Durchbruch auf jeden Fall möglich, auch wenn es zur Zeit nicht besonders gut aussieht.

Bratwurst mit Spinat

In diesem Eintrag möchte ich euch Pascal Testroet (sprich: Testrot) vorstellen, einen achtzehnjährigen Stürmer, der aktuell in der Nachwuchsmannschaft des SV Werder Bremen spielt. Ich werde Pascals Entwicklung in der Saison 2009/2010 genau unter die Lupe nehmen und hier im Blog dokumentieren. Zunächst ein wenig zu seinem bisherigen Werdegang:

Pascal Testroet spielt seit gut einem Jahr bei Werder. Er war nach Sebastian Boenisch und Mesut Özil der dritte junge Spieler, der innerhalb eines Jahres vom FC Schalke an die Weser wechselte. Ähnlich wie Özil war Pascal bei seinem ehemaligen Arbeitgeber in Ungnade gefallen, wo er seit 2000 die Jugendmannschaften erfolgreich durchlaufen hatte. Nach Bekanntgabe seines Wechsels im März 2008 wurde er aus dem A-Jugend-Kader der Knappen gestrichen und absolvierte kein Pflichtspiel mehr.

Im Juli 2008 kam Pascal dann nach Bremen und spielte zunächst für die U 19 in der A-Jugend-Bundesliga, wo er mit einem Dreierpack gegen den VfL Wolfsburg gleich einen bleibenden Eindruck hinterließ. Seine guten Leistungen brachten Pascal immer wieder in den Kader der U 23, die in der 3. Liga um den Klassenerhalt spielte. Dort wurde er meist in der Schlussphase eingewechselt und musste sich erst mit den höheren Anforderungen zurechtfinden. So schoss er in 11 Spielen in der dritten Liga nur ein Tor, konnte jedoch wertvolle Erfahrung im Profibereich sammeln. In der U 19 lief es vielleicht auch deshalb umso besser. In 12 Spielen erzielte er 15 Treffer und blieb insgesamt nur in zwei Spielen ohne Torerfolg. Damit war er trotz seiner wenigen Einsätze Torschützenkönig und einer der Garanten für den Gewinn der Meisterschaft in der Bundesliga Nord/Nordost.

Eine Enttäuschung erlebte Pascal in der darauf folgenden Endrunde um die Deutsche A-Jugend-Meisterschaft. Nach einem 1:0 Auswärtssieg im Hinspiel verlor Werders U 19 gegen den späteren Meister Mainz 05 zuhause mit 0:3 und schied aus. Der erste nationale Titel blieb ihm somit noch verwehrt. Damit sich dies in Zukunft ändert, peilt Pascal für diese Saison den Sprung in Werders Bundesligamannschaft an. Das Talent dazu wird ihm von allen Beobachtern zugesprochen, doch der Weg dorthin wird hart. Mit Claudio Pizarro, Hugo Almeida, Markus Rosenberg und Marcelo Moreno hat Werder vier etablierte Stürmer in seinen Reihen. Dazu kommt, dass Trainer Schaaf die Mittelfeldspieler Aaron Hunt und Marko Marin neuerdings (wieder) im Angriff einsetzt. So muss sich Pascal erst einmal in der U 23 etablieren, für die er in den ersten sieben Spielen bereits drei Tore erzielt hat. Doch auch die Konkurrenz im Nachwuchsbereich ist groß. Torsten Oehrl und Marko Futacs sind dem Profikader derzeit noch etwas näher als er.

Ich bin gespannt, ob Pascal es bereits in dieser Saison schafft, den Anschluss an den Bundesligakader zu finden. Zu gönnen wäre es ihm schon allein deshalb, weil er sich auf dem Fragebogen, den die Spieler vor der Saison für das Werder-Magazin ausfüllen müssen, angenehm von den ganzen Pasta-Fetischisten abhebt. Die Frage nach seinem Lieblingsessen beantwortete er mit einer eher ungewöhnlichen Kombination: Bratwurst mit Spinat.

Ben bloggt!

Die Recherche nach Informationen über die Talente, die hier bei 18mal18 begleitet werden, treibt manchmal seltsame Blüten. So zumindest im Fall von Blogger effzeh. und Bienvenue Basala-Mazana, Nachwuchshoffnung vom 1. FC Köln. Die Rollenverteilung sollte eigentlich klar sein: Die hier versammelten Sportblogger berichten über die jungen Fußballer und die Spieler machen das, was sie wohl am besten können – eben Fußballspielen.

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Dass Bienvenue Basala-Mazana aber anscheinend nicht nur zu Deutschlands talentiertesten Verteidigern gehört, sondern auch durchaus Talent für das Verfassen von Texten besitzt, beweist er in seinem eigenen Blog, den er seit Mai diesen Jahres betreibt. Dabei schreibt „Ben“ nicht nur wie Otto Normalblogger in einer Sprache, sondern präsentiert seine Berichte teilweise gleich dreisprachig auf deutsch, englisch und französisch!

Wer ein wenig auf seinem Blog nachliest, findet interessante Texte über Basala-Mazanas Sicht der Dinge. So berichtet er zum Beispiel nach dem Gewinn der U17-Europameisterschaft und dem Lob von Bundestrainer Joachim Löw:

It was very difficult because our opponents played a great game and now we are very proud we made it to the end. It is not normal for young men like us to play in front of so many people. The fans have been unbelievable for us. [On being singled out by Joachim Löw] I am very happy to hear things like that from Joachim Löw and perhaps one day I have a chance to play for the first team. Soon there will be the [Nigeria-hosted FIFA U-17] World Cup and I think we can go far in the tournament again even though there are a lot of other good teams. Obviously it means something special for me. My parents come from DR Congo but I’ve never even been to Africa. This will be my first time.

Allen FC-Fans wird daher dieser Blog als neues Lesezeichen ans Herz gelegt:

http://bienvenuebm.skyrock.com/

(Text: effzeh., Screenshot: BienvenueBM)

Die Nummer 36 – jetzt Profi

„Nein, ich bin überhaupt nicht zufrieden. Ich rege mich tierisch drüber auf, dass wir den Ausgleich durch so eine blöde Standardsituation fangen. Ich wollte das Spiel unbedingt gewinnen“ Marcel Titsch-Rivero ist Minuten nach dem Abpfiff der Partie zwischen der U23 von Eintracht Frankfurt und SSV Reutlingen in der Regionalliga Süd (Endstand 1:1) sichtlich angefressen.

An ihm lag’s nicht, dass die Eintracht trotz des Einsatzes mehrerer Spieler aus dem Profikader am Ende mit nur einem Punkt dastand. Unter den Augen von Chefcoach Michael Skibbe spielte Marcel solide und räumte vor der Abwehr fast alles ab, was von den Schwaben zentral an Angriffen vorgetragen wurde. „Ich kann mehr, aber durch die Aufstellung mit drei Spitzen und solch offensiven Leuten wie Korkmaz, Toski und Heller musste ich weiter hinten spielen als mir lieb ist“, gab der Mittelfeldmann der Eintracht nach der Begegnung zu Protokoll.

Marcel Titsch-Rivero im Spiel gegen Reutlingen. Foto: Stefan Krieger

Auch dass vor kurzem der Abschluss seines ersten Profivertrages offiziell bekannt gegeben wurde, konnte Titsch-Rivero direkt nach der Partie nicht beruhigen: „Ich bin froh und stolz, dass das jetzt publik gemacht worden ist. Für mich ist das eine Riesensache. Aber das Spiel heute hätte ich trotzdem gerne gewonnen. Im Moment bin ich ein wenig enttäuscht“.

Sprach’s, winkte den Fans zu und verschwand in der Kabine. Ein Profi muss Ehrgeiz haben, auch wenn er in der zweiten Mannschaft eingesetzt wird. Und Marcel Titsch-Rivero ist seit dieser Woche offiziell Profi beim Bundesligisten Eintracht Frankfurt; der Vertrag endet 2012.

Saisonbilanz bisher. Sechs von sechs möglichen Einsätzen in der U23, alle über 90 Minuten dazu kommt ein Treffer, erzielt zum zwischenzeitlichen Ausgleich beim 3:1 Auswärtssieg in Alzenau. Seit fünf Spielen ist sein Team jetzt ungeschlagen und nun steht die Partie bei Hessen Kassel bevor. Ein weiterer Härtetest steht an – für die U23, aber auch für Marcel, der bei den Profis das Trikot mit der Rückennummer 36 erhielt.

(Text: Axel Hoffmann und Stefan Krieger)

Thomas Müller betritt die große Bühne

Nach dem ersten Tor in einem Pflichtspiel – letzte Saison in der Champions-League – macht Thomas Müller nun die ersten beiden Treffer in der Bundesliga. Vom Kicker wurde er mit einer 1,5 und als Mann des Spiels ausgezeichnet. Und zu seinem Geburtstag letzten Sonntag hat der nun 20-jährige das erste große Scheinwerferlicht geschenkt bekommen.

Nach seinen fünf Einsätzen in den fünf ersten Spielen ist Müller jetzt aus der gemütlichen Nische des Talentes, was mittrainiert, immer mal eingewechselt wird und nicht weiter auffällt in den Fokus gerückt. Jetzt kommen eigene Ansprüche, die Öffentlichkeit und das Umfeld, was normalerweise eher zur Eile und nicht zur Ruhe mahnt.

Das ist schön, macht seinen Weg nicht leichter, aber unheimlich spannend. Die wichtigen Fragen bringt RealityCheck treffend auf den Punkt.

Doch wo endet nun diese Reise? Wird sich Thomas Müller, nach Phillipp Lahm und Bastian Schweinsteiger (zusammen mit Holger Badstuber) als nächster Nachwuchsmann dauerhaft in die erste Elf spielen? Oder droht ihm das Los der one hit wonder, die nach einer guten Startphase vergessen und schlussendlich ihr Glück in Hamburg, Wolfsburg und anderen Orten suchen und finden?

Auf jeden Fall kein schlechter Start in die erste Saison als vollwertiges Mitglied der Profi-Mannschaft.

[update] Und alles oben Geschriebene kann nach den zwei Toren im ersten Champions-League-Spiel der neuen Saison noch einmal bedingungslos unterstrichen werden.

Muskelfaserriss beim Dortmunder Talent

Vorweg erst einmal die sportlichen Infos zum Geschehen in der Bundesliga West der A-Jugendlichen. Wieder schafften es die Youngstars aus Dortmund einen Dreier einzufahren. Im fünften Spiel der laufenden Saison wurde mit einem 2:1 Sieg gegen Bielefeld am 13.09.2009 die Vorherrschaft in der Bundesliga bestätigt. Und nicht nur die, sondern auch die gute Arbeit von U-19 Trainer Hyballa. Mario ist also in guten Händen.

Doch für meinen Paten gab es trotz der sportlichen Erfolge einen herben Rückschlag. Mario Götze wird wohl länger fehlen, und das ausgerechnet in einer so wichtigen Saison wie dieser. Er laboriert nun schon drei Wochen an einem Muskelfaserriss.
Das Problem dabei ist ganz einfach sein Alter. Als 17-jähriger steht man nämlich kurz vorm Sprung zum Männerspieler. Doch wer nicht spielt kann auch nicht auffallen. Und wer nicht auffällt bekommt auch keine, wie soll es anders sein, Chance im Amatuerteam und schon gar nicht im Profiteam. Mario könnte jetzt erstmals schmerzhaft feststellen wie hart das Profigeschäft ist.

Eigentlich bin ich ganz zuversichtlich, doch der Sachverstand ruft viele kleine Geschichten ins Bewusstsein, die einem vor Augen führen, das Verletzungsanfälligkeit ein großes Problem darstellt.
Ist Mario nun einer von den verletzungsanfälligeren Spielern, könnte die Karierre schneller vorbei sein als man denkt.

Der Ehrgeiz Marios ist jedoch eine gute Vorraussetzung, um verlorene Fitness und Spielpraxis schnell wieder herzustellen. Und ich bin fest überzeugt, dass er dieses Jahr noch ein paar sportliche Ausrufezeichen setzen kann. Ich wünsche ihm schnelle Genesung und hoffe schnellstens eine erfreuliche Botschaft in Sachen Dortmunder Talentschmiede vermelden zu können.