In den Stuttgarter Nachrichten stand vor einigen Tagen zu lesen, Sebastian Rudy sei „zu den Amateuren abgeschoben“ worden. Manager Horst Heldt gab, mit dieser und anderen Personalien konfrontiert, unter anderem folgendes zu Protokoll:
Demzufolge erlaube ich mir zwar keine Meinung, aber gegen ein wenig Verwunderung wird der Herr Heldt sicher nichts einzuwenden haben. Nach dem Spiel gegen Köln, in dem Rudy als Einwechselspieler seine fußballerischen Fähigkeiten mehrfach angedeutet hatte (dass er etwas energischer hätte auftreten können, ist unbestritten), rückte er zunächst in die Startformation für das Pokalspiel in Lübeck. Dort hinterließ er dem Vernehmen nach keinen guten Eindruck und wurde zur Pause ausgewechselt, um sich drei Tage später in der Dritten Liga wieder zu finden. Gegen Dortmund II machte Rudy ein gutes Spiel (Kicker-Note 2,5) und erzielte ein Tor, blieb aber eine Woche später, obwohl in der Bundesliga auch noch Timo Gebhart verletzt ausfiel, im Drittligakader für das Spiel in Kiel. Derzeit ist er mit der U21 unterwegs, konnte sich also nicht im Training aufdrängen, und es würde mich sehr überraschen, wenn er am Wochenende gegen Schalke wieder im Bundesligakader wäre.
Wie gesagt: ich habe nicht täglich mit Rudy zu tun. Ich sehe als Zuschauer, dass er verdammt gut Fußball spielen kann, und ich räume ein, dass einige Defizite unübersehbar sind. Möglicherweise ist die sportliche Leitung auf ungleich fundierterer Basis „wohlbegründet“ zu dem Schluss gekommen, dass Sebastian Rudy der Bundesligamannschaft in der derzeitigen kritischen Situation nicht helfen kann, im Idealfall ergänzt um den Gedanken, dass ihm Spielpraxis und Verantwortung in Liga Drei gut tun. Ich hoffe sehr, dass sie mit ihrer Entscheidung richtig liegen, und kann mir durchaus vorstellen, dass ich selbst in ihrer Situation kurzfristig ähnlich gehandelt hätte.
Und dennoch bleibt beim Außenstehenden das ungute Gefühl, dass Rudy wie schon unter Armin Veh längerfristig zurückgestuft werden könnte.