Deutschland schlägt in einem spannenden Spiel im Achtelfinale der U-20-WM Nigeria nach Rückstand und roter Karte mit 3:2. Man möchte die Emotionen teilen, weil es sicherlich nicht alle in der Live-Übertragung bei Eurosport gesehen haben. Aber da Eurosport selbst kein Video zur Verfügung stellt und das Einbetten von Youtube-Videos – nun ja – rechtlich heikel ist, bleibt nur der verschämte Link auf die Zusammenfassung. Was wäre das schön, man könnte ganz legal von der Relive-Seite beim übertragenden Sender eine Zusammenfassung hier oder wo auch immer einbetten. Kann ja keiner sagen, dass dadurch irgendjemand finanziell oder psychologisch zu Schaden kommen würde. So könnte man dem Juniorenfußball zu ein wenig mehr Aufmerksamkeit verhelfen, wenn man das – meinetwegen mit klarem Absender und 27.000 Rechtehinweisen im Player – verbreiten könnte. Aber egal, gesehen haben sollte man das wunderbare Solo von Linksverteiger Björn Kopplin in der 93. Minute auf jeden Fall.
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Ich darf nicht nach Ägypten
Folgende Spieler bekamen keine Freigabe von ihren Vereinen für die U-20-WM in Ägypten, die am Donnerstag beginnt:
Holger Badstuber (Bayern München), Philipp Bargfrede (Werder Bremen), Sascha Burchert (Hertha BSC Berlin), Eric Maxim Choupo-Moting (1. FC Nürnberg), Dennis Diekmeier (1. FC Nürnberg), Alexander Eßwein (VfL Wolfsburg), Timo Gebhart (VfB Stuttgart), Ilkay Gündogan (1. FC Nürnberg), Toni Kroos (Bayer 04 Leverkusen), Marko Marin (Werder Bremen), Christoph Moritz (FC Schalke 04), Thomas Müller (FC Bayern München), Deniz Naki (FC St. Pauli), Savio Nsereko (AC Florenz), Bastian Oczipka (FC Hansa Rostock), Kevin Pezzoni (1. FC Köln), Konstantin Rausch (Hannover 96), Stefan Reinartz (Bayer 04 Leverkusen), Marcel Risse (1. FC Nürnberg), Sebastian Rode (Kickers Offenbach), Sebastian Rudy (VfB Stuttgart), Julian Schieber (VfB Stuttgart), Christopher Schorch (1. FC Köln), Sven Bender (Borussia Dortmund) und André Schürrle (FSV Mainz 05)
Diese Liste liest sich spektakulärer als das jetzt abgereiste Aufgebot. Und erklärt, warum Matthias Sammer sich schämt und nach den ganzen Triumphen der Jugendmannschaften in den letzten Monaten endlich einmal wieder mit hochrotem Kopf durch die Gegend rennen darf. 18mal18-intern steht es 2:2. Sebastian Rudy und Thomas Müller dürfen nicht mit, Sukuta-Pasu und Holtby wurden ordnungsgemäß geimpft und sind mittlerweile in Ägypten gelandet. Die Wertigkeit dieser WM wird damit auch ganz deutlich: Spieler, die gerade halbwegs gebraucht werden, haben gefälligst nicht mitten im September am Nil zu kicken. Rudy und Müller wird wahrscheinlich erzählt, wie toll das für sie ist, dass sie so eine wichtige Rolle im Verein spielen. Sukuta-Pasu und Holtby wird wahrscheinlich was von einer wichtigen Sache und toller internationaler Erfahrung vorgeschwärmt.
Und es bleibt die Frage, wer sich den Schwachsinn ausgedacht hat, dass es von der FIFA eine U-20 und eine U-17-WM und von der UEFA eine U-21, eine U-19 und eine U-17-EM gibt. Damit kommt man ziemlich schnell auf ungefähr 47 Turniere, die darunter leiden, dass keiner sie so richtig ernst nimmt. (oder nur wenn man sie gerade gewonnen hat)
Ein ganz simpler Vorschlag wäre doch, diese Turniere komplett in allen ihren Altersstufen parallel zu den Männerturnieren stattfinden zu lassen. Muss ja nicht einmal im selben Land sein, wenn man auch kleineren Ländern mal ein internationales Turnier gönnen will. Dann die Spiele immer schön ab dem frühen Nachmittag nacheinander nach Altersgruppen im selben Stadion und es gibt plötzlich ein attraktives Angebot für TV-Sender und Zuschauer vor Ort. Aber das ist der FIFA und der UEFA wahrscheinlich zu einfach.
Nun gut, gespannt bin ich aber jetzt wegen Holtby und Sukuta-Pasu doch ein bißchen.
Lewis Holtby (FC Schalke 04)
Lewis Holtby (geboren am 18.09.1990) hat einen kometenhaften Aufstieg hinter sich: Juniorennationalmannschaft und Stammspieler in der Zweitligamannschaft von Alemannia Aachen. Dann kam in diesem Sommer als 18jähriger der Wechsel zum FC Schalke 04. Das Ziel für diese Saison ist hauptsächlich die Etablierung in der ersten Mannschaft bei Trainer und Manager Felix Magath.
Holtby wechselte 2004 von Borussia Mönchengladbach zu Aachen und durchlief dort die Jugendmannschaften. Bereits als 17jähriger debütierte er am 7.12.2007 gegen St. Pauli in der 2. Bundesliga. In der darauffolgenden Saison wurde er unverzichtbarer Bestandteil der Aachener Mannschaft. Von den 34 Partien absolvierte er 33. Davon spielte 26 Mal von Beginn an und wurde 14 Mal ausgewechselt. Dabei erzielte Holtby acht Tore und gab neun Torvorlagen.
Seit der Berufung in die U-18 durch Heiko Herrlich im letzten Jahr ist Holtby fester Bestandteil der Juniorenauswahlmannschaften. Am 9. September wurde er für die Leistungen in der U-19 durch den DFB mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold ausgezeichnet. Seinen ersten Einsatz für die deutsche U21 unter Rainer Adrion hatte er im August in Kiev beim Lobanovskiy-Pokal gegen die Türkei und er ist im vorläufigen Kader für die U20- Weltmeisterschaft in Ägypten.
Ein Selbstläufer also? Im Gespräch setzt Manager Thomas Noack darauf, dass es momentan vor allem darum ginge, dass sich Lewis Holtby im Profikader von Schalke durchsetzt. Dies sei ein wichtiger Moment in der Karriere. Bei Felix Magath sicherlich kein leichtes Unterfangen. Diese Saison hat Holtby bisher zwei Spiele absolviert, ein Pokal- und ein Bundesligaspiel.