Toni Kroos: Hier spricht der Wunderknabe

Das ist die Schlagzeile, mit der der Kicker seine aktuelle Ausgabe auf der Webseite bewirbt – und die mir nachhaltig den Tag versaut hat.

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Toni Kroos – eine Zeitlang und vielleicht bald wieder „the next wunderkind“ in Fußballdeutschland – ist zwar nicht direkt Gegenstand der Berichterstattung hier, aber da das leider exemplarisch ist, gehört es auch hier hin. Sagt mal, Ihr in Nürnberg, geht’s noch? Schaut doch mal bei Catenaccio nach, schaut doch mal in Euren eigenen Artikeln nach. Es ist ja schön, dass es ein großes Interview gibt, aber nur weil Kroos am Wochenende mal mit Wumms und Technik ein schickes Tor macht, ist er jetzt wieder der Wunderknabe? Nachdem einige schon an seiner Bundesligatauglichkeit zweifelten? Und in zwei Wochen wird sich darüber gewundert, dass er immer noch nicht Messi ist, dass Mama Hoeneß wieder mit hochrotem Kopf durch irgendwelche Mixed-Zones rennt, um seine Küken zu schützen oder es wird ganz locker aus der Hüfte der nächste begabte 19-Jährige als Wunderknabe bezeichnet. (Ist man als 19-Jähriger eigentlich überhaubt noch „Knabe„?) Man kann ja solche Überschriften bringen, dann soll man aber bitte nicht an anderer Stelle den Wächter auf dem Pfad der Tugend – sei immer brav, strebsam und lasse Dir den Erfolg nicht zu Kopf steigen – markieren.

Ich habe jedenfalls überhaupt keine Lust, nach so einem Teaser, den Kram überhaupt zu lesen. Und ja, ich weiß, dass sich das nicht gehört, über etwas zu schreiben, was man nicht gelesen hat, aber allein solche Schlagzeilen machen mich mürbe.