Zwei Seelen wohnen, ach,…

…unter meinem Brustring.

Einerseits habe ich ein großes Interesse daran, dass der VfB Stuttgart das derzeit wohl größte Talent aus dem eigenen Nachwuchs hegt und pflegt, fördert und fordert, und in den nächsten Jahren ganz groß herausbringt.

Andererseits habe ich ein großes Interess daran, dass Sebastian Rudy, der seine Qualitäten bereits auf sehr hohem Niveau bewiesen hat, spielt. Häufig spielt. Natürlich auch gut spielt. Und groß herauskommt.

Wieso eigentlich einerseits – andererseits? Im Grunde ließen sich doch beide Vorstellungen wunderbar verbinden. Der VfB lässt Rudy spielen, der bringt starke Leistungen. VfB zufrieden. Rudy zufrieden. Ich zufrieden.

Allein: die Realität sieht derzeit ein wenig anders aus. Zum zweiten mal in der laufenden Saison wird über einen Vereinswechsel von Sebastian Rudy spekuliert. Einschließlich Zitat von Rudy selbst, der sich auf die Frage, was sei, wenn er weiterhin kaum spiele, geantwortet haben soll, dass er sich dann „Gedanken machen“ müsse, was sich laut Stuttgarter Nachrichten auf einen möglichen Abschied bezog.

Bereits Mitte der Vorrunde waren in den hiesigen Medien ähnliche Spekulationen formuliert worden, ehe sich Rudy noch unter Markus Babbel in die Mannschaft spielte und beim Champions League Spiel in Glasgow seinen bisher größten Auftritt hatte: Rudy Tuesday!

In den verbleibenden beiden Spielen unter Markus Babbel spielte er durch, was allerdings kein sehr großes Vergnügen gewesen sein dürfte: in Leverkusen kam man unter die Räder, gegen Bochum war er Teil einer völlig verunsicherten Mannschaft und musste noch dazu als Vorzeigeobjekt für Markus Babbels (inhaltlich in Teilen nicht unberechtigte, aber vom falschen Mann zum falschen Zeitpunkt vorgebrachte) Fanschelte herhalten.

Christian Gross setzte auf Timo Gebhart, und machte damit aus heutiger Sicht keinen Fehler. In den vier bis zur Winterpause verbleibenden Spielen wurde Rudy stets eingewechselt, zumeist für Aliaksandr Hleb, einmal für Timo Gebhart, und manches deutete darauf hin, dass die beiden äußeren Mittelfeldpositionen unter diesen dreien ausgemacht würden.

In der Tat wird Hleb auch nach der Winterpause weiterhin zuverlässig in jedem Spiel ausgewechselt, in aller Regel trifft ein zweiter Wechsel die rechte Mittelfeldposition, doch der Nachrücker heißt nicht Rudy. Roberto Hilbert hat sich wieder in den Fokus gespielt, Zdravko Kuzmanovic wird gelegentlich nach rechts geschickt, weil die Mitte belegt ist, und selbst Christian Träsch kam schon auf der offensiven Außenposition zum Einsatz.

Sebastian Rudy musste zusehen. In der Wintervorbereitung zog er sich einen Innenbandeinriss zu, der ihn zu einer Pause zwang. Danach wurde er zwar wieder gesund gemeldet; im Bundesligakader tauchte er indes lange ebenso wenig auf wie in den Medien. Da zudem die ersten Rückrundenspiele des VfB II der Witterung zum Opfer fielen, gab es auch aus dieser Ecke nichts über Rudy zu hören – wie sich herausstellte, wäre letzteres die richtige Fährte gewesen: als die Stuttgarter Reserve in Wehen endlich in die Rückrunde starten konnte, stand Sebastian Rudy auf dem Platz. Und bereitete zwei Tore vor.

Auch wenn an der Sprachregelung „Rudy hilft beim VfB II aus“ festgehalten wurde, setzten etwa zu dieser Zeit die neuerlichen Spekulationen um Rudys Zukunft beim VfB oder eben woanders ein. Wie gesagt: Spekulationen. Aber man ist in Stuttgart ein wenig kritisch geworden, was den Umgang des Vereins mit dem Tafelsilber anbelangt, nachdem zuletzt Marvin Compper, Andreas Beck, Christian Gentner und gar Tobias Weis in der Fremde zu Nationalspielern wurden (wobei ich einräume, dass auch ich in der jeweiligen Situation weder Beck noch Weis um jeden Preis gehalten und auch bei Gentner schwer überlegt hätte).

Von Vereinsseite wurden die Spekulationen bisher nicht kommentiert, geschweige denn dementiert, was ich für ein gutes Zeichen dahingehend halte, dass man weiterhin auf Rudy setzt. Trainer Gross soll ihm deutlich geamcht haben, dass er durchsetzungsfähiger, vielleicht auch bissiger werden müsse (meine Rede), und auch Rudy sucht die Schuld für die zuletzt schwierige Phase nach wie vor bei sich selbst, bzw. bei den Konkurrenten, die ihm derzeit „einen Schritt voraus“ seien. Was meine Sympathie für den jungen Mann nicht geringer werden lässt.

Am vergangenen Samstag in Köln durfte Rudy erstmals im neuen Jahr wieder mitspielen und war nach seiner Einwechslung eine Viertelstunde vor Schluss an mehreren gefährlichen Situationen beteiligt, wenn auch gegen einen FC Köln, der sich zu diesem Zeitpunkt längst aufgegeben hatte.

Es wäre ihm zu wünschen, dass es nun wieder aufwärts geht. Falls nicht, kann er sich zum Saisonende hin immer noch „Gedanken machen“. Dann hoffe ich, dass der VfB auch mit- und über eine Ausleihe nachdenkt. Aber das ist mit Abstand nur die zweitbeste Lösung. Lieber würde ich in den nächsten Monaten wieder vermehrt über Rudys Bundesligaeinsätze für den VfB schreiben.

Bolzplatz oder Stadio Olimpico? Beides! [Programmhinweis]

Heute abend (20.30 Uhr) spielt die deutsche U21 im Stadio Olimpico di Serravalle gegen San Marino ihr erstes „Quali-Endspiel“. Mit von der Partie sind die 18mal18-Protagonisten Richard Sukuta-Pasu, Thomas Müller und Sebastian Rudy (zudem hoffe ich, dass demnächst jemand über den Mainzer André Schürrle schreibt).

Parallel dazu (ab 20 Uhr) wird 18mal18 auf dem 90elf Bolzplatz vorgestellt:

Das Hauptthema der Sendung ist das Blogprojekt „18mal18“, Deutschlands erstes Blogger-Netzwerk über Fußball.

18mal18 ist ein Experiment. 18 Autoren widmen sich je einem 18-jährigem Nachwuchsspieler aus einem der 18 Bundesligavereine. Die Autoren adoptieren den hoffnungsvollen Jungprofi für ein Jahr und begleiten ihn auf dem Weg vom Talent zum etabliertem Bundesligaprofi oder beim Zerplatzen der großen Träume.“

So beschreibt Robert vom liga.parkdrei.de Blog das Projekt „18mal18“ und auch wenn bisher noch nicht alle Vereine abgedeckt werden konnte, verspricht es interessante Einblicke in den Spieleralltag. Zu Gast im Studio haben wir zu diesem Thema Autoren des Projekts und sprechen über Ihre Eindrücke und erfragen die ein oder andere Anekdote.

Es dürfte durchaus möglich sein, gleichzeitig Fußball zu schauen (wo auch immer) und zu hören, oder?

In eigener Sache: Programmhinweis

Heute abend widmet sich das Fußballradio 90elf in seiner Sendung Bolzplatz ab 20 Uhr unter anderem unserem Projekt 18mal18 und wird auch einige der beteiligten Autoren zu Wort kommen lassen.

Etwas mehr zum Kontext gibt’s in der 90elf-Ankündigung.

(Aus aktuellem Anlass hat sich das erledigt. Ist auch nicht angebracht, dann munter zu plaudern. Robert Enke ist laut Medienberichten verstorben.)

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2 von 18: 16 und 43

Auf der Stuttgarter Waldau trafen heute zwei 18mal18er aufeinander: auf Stuttgarter Seite spielte Sebastian Rudy mit der Nr. 16 zunächst im linken, nach einem frühen verletzungsbedingten Wechsel im rechten Mittelfeld, beim Gast aus Bremen hatte die Nr. 43, Pascal Testroet, seine Verletzung doch rechtzeitig überwunden und lief im Sturm auf. Keiner der beiden konnte dem Spiel seinen Stempel aufdrücken; letztlich hatte aber nicht nur die Mannschaft von Werder Bremen, sondern auch Testroet in diesem Duell die Nase vorn.

Der junge Bremer wirkte sehr robust, anfängich auch etwas unbeherrscht, und beschäftigte die Stuttgarter Innenverteidiger während das gesamten Spiels, wobei er mich ein wenig an Benjamin Auer erinnerte. Unmittelbare Torgefahr strahlte er allerdings nur selten aus.  Sebastian Rudy hingegen hatte die größte Torchance des gesamten Spiels, setzte den Ball aber aus kurzer Distanz an das Außennetz. Ansonsten zeigte er sich zumeist ballsicher, mitunter agierte er aber etwas zaghaft und ließ sich einige Bälle stibitzen.

Nachdem er zuletzt in Hannover noch eine halbe Stunde in der Bundesliga spielte, ist er nun also wieder zurück in der Drittligamannschaft, wo er in den letzten Wochen zumeist zum Einsatz kam und dabei auch den Siegtreffer gegen Burghausen erzielte.

Ob sich Rudy tatsächlich, wie in der lokalen Presse kolportiert, mit Abwanderungsgedanken zur Winterpause trägt, weiß ich nicht; überraschen würde es mich indes nicht. Während es für einige andere 18mal18er ein Erfolg wäre, das eine oder andere Mal bei einem Bundesligaspiel im Kader zu stehen (so sicherlich auch für Pascal Testroet), ist Rudy eigentlich schon einen Schritt weiter – dementsprechend sind seine Ziele zweifellos etwas höher angesiedelt.

Ich würde mir natürlich wünschen, dass er seine Bundesligaeinsätze weiterhin in Stuttgart bekommt und diese Chancen dann auch nutzt. Um sie zu bekommen, darf er allerdings auch in Liga 3 durchaus noch eine Schippe drauflegen.

„Abgeschoben“?

In den Stuttgarter Nachrichten stand vor einigen Tagen zu lesen, Sebastian Rudy sei „zu den Amateuren abgeschoben“ worden. Manager Horst Heldt gab, mit dieser und anderen Personalien konfrontiert, unter anderem folgendes zu Protokoll:

„Jede einzelne Entscheidung ist wohlbegründet. Solche Vorwürfe greifen viel zu kurz. Eine Meinung kann man sich eigentlich nur erlauben, wenn man täglich mit den Spielern zu tun hat.“

Demzufolge erlaube ich mir zwar keine Meinung, aber gegen ein wenig Verwunderung wird der Herr Heldt sicher nichts einzuwenden haben. Nach dem Spiel gegen Köln, in dem Rudy als Einwechselspieler seine fußballerischen Fähigkeiten mehrfach angedeutet hatte (dass er etwas energischer hätte auftreten können, ist unbestritten), rückte er zunächst in die Startformation für das Pokalspiel in Lübeck. Dort hinterließ er dem Vernehmen nach keinen guten Eindruck und wurde zur Pause ausgewechselt, um sich drei Tage später in der Dritten Liga wieder zu finden. Gegen Dortmund II machte Rudy ein gutes Spiel (Kicker-Note 2,5) und erzielte ein Tor, blieb aber eine Woche später, obwohl in der Bundesliga auch noch Timo Gebhart verletzt ausfiel, im Drittligakader für das Spiel in Kiel. Derzeit ist er mit der U21 unterwegs, konnte sich also nicht im Training aufdrängen, und es würde mich sehr überraschen, wenn er am Wochenende gegen Schalke wieder im Bundesligakader wäre.

Wie gesagt: ich habe nicht täglich mit Rudy zu tun. Ich sehe als Zuschauer, dass er verdammt gut Fußball spielen kann, und ich räume ein, dass einige Defizite unübersehbar sind. Möglicherweise ist die sportliche Leitung auf ungleich fundierterer Basis „wohlbegründet“ zu dem Schluss gekommen, dass Sebastian Rudy der Bundesligamannschaft in der derzeitigen kritischen Situation nicht helfen kann, im Idealfall ergänzt um den Gedanken, dass ihm Spielpraxis und Verantwortung in Liga Drei gut tun. Ich hoffe sehr, dass sie mit ihrer Entscheidung richtig liegen, und kann mir durchaus vorstellen, dass ich selbst in ihrer Situation kurzfristig ähnlich gehandelt hätte.

Und dennoch bleibt beim Außenstehenden das ungute Gefühl, dass Rudy wie schon unter Armin Veh längerfristig zurückgestuft werden könnte.

Du bist doch kein Amateur!

Die letzten Wochen verliefen für Sebastian Rudy eher durchwachsen. Zwischenzeitlich als einer der Gewinner der Saisonvorbereitung gehandelt, musste er sich angesichts der Neuverpflichtungen für das Mittelfeld zunächst wieder hinten anstellen und fand sich nach seinem Startelfdebüt in Dortmund und dem anschließenden Cl-Qualifikationsspiel gegen Timisoara mehrfach auf der Tribüne wieder. Als Trainer Babbel Mitte der vergangenen Woche zudem ankündigte, das Rotationsprinzip wieder außer Kraft zu setzen, versprach das auch nicht unbedingt mehr Einsatzzeiten für den jungen Mann.

Umso erfreuter war ich, Rudy am Samstag gegen den 1. FC Köln vor dem Spiel auf dem Platz zu sehen. Zwar trog die kurzzeitig aufkeimende Hoffnung, er spiele von Beginn an; doch die weitgehende Abwesenheit von Spielkultur, Kreativität und nicht zuletzt der nötigen Leichtigkeit im Spiel des VfB erforderten Veränderungen im Mittelfeld, sodass er in der 62. Minute für den angeschlagenen Zdravko Kuzmanovic eingewechselt wurde und fortan auf der linken Seite für Belebung sorgen sollte. Dies war angesichts der schwachen Leistung der gesamten Mannschaft kein einfaches Unterfangen; gleichwohl erfuhr er bereits für seine erste Aktion – ein gelungenes, wenn auch letztlich brotloses Dribbling – Anerkennung von den Rängen: „Ha, der Rudy, der kann wenigstens kicken“, hieß es ganz in meiner Nähe.

In der Folge hatte er einige weitere gefällige Situationen, in denen seine Ballfertigkeit zum Tragen kam, ohne jedoch allzu viel Wirkung zu erzielen. An zwei der besten Torchancen des VfB war er indes beteiligt: die eine hatte er selbst (schön freigespielt vom Khedira), verpasste aber den raschen Abschluss von der Strafraumgrenze und scheiterte nach zwei Haken an einem Abwehrspieler. Die zweite war Timo Gebharts Kopfball, den Torwart Mondragon mit einem starken Reflex parierte. Vorausgegangen war die erste gefährlich vor das Tor geschlagene Stuttgarter Ecke des Spiels (vermutlich der gesamten Saison, zumindest gefühlt), getreten von Rudy.

In einigen Situationen wirkte er hingegen etwas zu „brav“, insbesondere beim Versuch der Balleroberung hätte man sich etwas mehr Entschlossenheit gewünscht, ansonsten vielleicht auch noch etwas mehr Frechheit und Selbstvertrauen. Als er sich bei einem Versuch, zur Grundlinie durchzudribbeln, von Kölns Christopher Schorch ohne größere Gegenwehr abdrängen ließ, kam die Kritik aus meinem Block unmittelbar:

„Mensch Rudy, lass Dich nicht so abkochen, Du bist doch kein Amateur!“

Zunächst war ich empört, dass jemand sich erdreistete, „meinen Schützling“ so zu kritisieren. Andererseits, dachte ich bei mir, hat er recht. „Der Rudy“ ist kein Amateur mehr. Er ist Profi, kommt mit einer gewissen Regelmäßigkeit zum Einsatz, und das ist doch erst mal nicht schlecht. Mit den gestiegenen Erwartungen wird er sich arrangieren, da bin ich guter Dinge.

Die Medaillengewinner

Vor wenigen Tagen hat der DFB die diesjährigen Fritz-Walter-Medaillen an die Nachwuchsspielerinnen und -spieler des Jahres verliehen. Die Medaille wird seit 2005 in Gold, Silber und Bronze in den drei Altersklassen U17, U18, und U19 sowie bei den Juniorinnern vergeben. Gold ging in diesem Jahr bei den Ältesten an Lewis Holtby (wie er selbst schon vor Wochen per Twitter verkündete…), bei der U17 an Mario Götze.

Und? Genau: beide sind Gegenstand dieses Blogs. Zwei weitere der hier betrachteten Spieler, Sebastian Rudy und Lennart Hartmann, erhielten im vergangenen Jahr Silber, Richard Sukuta-Pasu Bronze. Man mag darüber streiten, ob das für die Kompetenz unserer Autoren spricht, oder ob es nur unsere Orientierung am Offensichtlichen illustriert – es handelt sich auf jeden Fall um sehr interessante Spieler mit großartigen Perspektiven. Oder etwa nicht?

Vielleicht lohnt es sich, einmal einen -oberflächlichen- Blick in die noch überschaubare Historie der Preisträger zu werfen – zumindest die Generationen 2005/06 könnten mittlerweile angedeutet haben, wie weit es mit der großartigen Perspektive her ist.

2005:

U19

Florian Müller
Der „Unioner des Jahres 2005“ versuchte sich anschließend bei den Bayern, wo er sich nicht recht durchsetzen konnte und wechselte nach einer guten Regionalligasaison in Magdeburg zu Alemannia Aachen in die zweite Liga, wo er in der Saison 2008/09 in 27 Spielen zwei Tore erzielte und eines vorbereitete, bei einem Kicker-Notenschnitt von 3,56. Seinen Marktwert beziffert transfermarkt.de auf 600.000 €.

Manuel Neuer
Der Schalker Torhüter hat seit August 2006 92 Bundesligaspiele bestritten, in der Champions League teilweise großartige Leistungen gezeigt, ist U21-Europameister 2009 und hat kürzlich sein erstes A-Länderspiel bestritten. Marktwert: 13 Mio. €.

Eugen Polanski
Bereits in der Saison 2005/06 kam er in Gladbach auf 21 Einsätze und spielte dort bis zum Abstieg 2007, bzw. bis zum Weggang von Jupp Heynckes Ende Januar 2007, eine gute Rolle, ehe er unter Jos Luhukay nur noch sporadisch zum Einsatz kam. Nach einer guten Saison in Getafe wechselte der ehemalige Kapitän der U21 im Sommer 2009 nach Mainz, wo er verletzungsbedingt noch nicht zum Einsatz kam. Marktwert: 3 Mio €.

U18

Marc-André Kruska
Von 2004 bis 2008 bestritt er in Dortmund fast 100 Bundesligaspiele und galt als Mann mit großer Perspektive im defensiven Mittelfeld. Nachdem er vom neuen Trainer Jürgen Klopp in der Hinunde 2008/09 nur noch zweimal eingewechselt wurde, wechselte Kruska zum FC Brügge. Nach 15 Spielen und der Qualifikation für die Europa League zog es ihn zurück nach Deutschland, wo er Ende August einen Vertrag beim Zweitligisten Energie Cottbus unterschrieb. Für die U21 absolvierte er 18 Spiele und war zeitweise ihr Kapitän. Marktwert: 1,5 Mio. €.

Sören Halfar
17 Bundesligaspiele bestritt Halfar von 2004-2007 für Hannover 96, ehe er zunächst auf Leihbasis und später mit regulärem Vertrag für Paderborn bis dato 35 Spiele in den Ligen 2 und 3 (5 Assists) bestritt. In der Zweitligasaison 2009/10 kam er bisher noch nicht zum Einsatz. Halfar bestritt 4 Spiele für die U21. Marktwert: 350.000 €.

Kevin-Prince Boateng
Der Prinz in Stichworten: 52 Bundesligaspiele für Hertha und Dortmund, 14 mal Premier League für Tottenham, jetzt Portsmouth. Tor des Monats Juli 2005, 6 x U21. Ebert, Spiegel, Gelb-Rot. Jetzt für Ghana. Marktwert: 3 Mio. €.

U17

Sergej Evljuskin
Der einzige doppelte Goldmedaillengewinner (2005: U17, 2006: U18) ist gleichzeitig auch der einzige Ausgezeichnete der Jahrgänge 2005-2007, der noch keinen Wikipedia-Eintrag hat. In Wolfsburg hat der langjährige Kapitän mehrerer DFB-Nachwuchsteams seit Sommer 2007 50 Regionalligaspiele bestritten, aber noch kein Bundesligaspiel. Marktwert: 100.000 €.

Daniel Halfar
Seit 2005 bestritt er für Kaiserslautern und Bielefeld 62 Bundesliga- (4 Tore) und 15 Zweitligaspiele – die ersten noch vor seinem 18. Geburtstag, genau wie das DFB-Pokal-Achtelfinale im Dezember 2005, in dem er zum entscheidenden Elfmeter antrat und verschoss. Im Juli 2007 wurde er in Kaiserslautern aus disziplinarischen Gründen suspendiert, um kurz darauf nach Bielefeld zu wechseln. In 3 Spielen für die U21 traf er zweimal; derzeit spielt er mit Bielefeld in Liga 2. Marktwert: 1,5 Millionen €.

Sebastian Tyrala
Nach sechs Bundesligaeinsätzen in der Saison 2006/07 kam danach nur noch ein weiterer hinzu, zudem 64 Regionalliga- und 7 Drittligaspiele für Borussia Dortmund II, in denen er insgesamt 10 Tore erzielte. Nach knapp 20 Einsätzen für die deutsche U19 und U20 feierte er im Dezember 2008 überraschend sein Debüt in der polnischen A-Nationalmannschaft unter Leo Beenhakker. Weitere Einsätze hatte er bisher nicht. Marktwert: 100.000 €.

2006:

U19

Kevin-Prince Boateng

Robert Fleßers
Von 2005-2007 spielte er für Gladbach 9 mal in der Bundesliga und 18 mal in der Regionalliga, 2007/08 regelmäßig in der Oberliga. In der darauffolgenden Saison kam er in Mainz zweimal in Liga 2 zum Einsatz und absolvierte 22 Regionalligaspiele, um zur laufenden Saison nach Ingolstadt zu wechseln, wo er es bis dato auf 4 Drittligaspiele brachte. Marktwert: 200.000 €.

Daniel Adlung
Von 2005 bis 2008 erzielte er in 74 Zweitligaspielen für Greuther Fürth 4 Treffer und bereitete deren 10 vor. Ein Jahr Wolfsburg brachte anschließend 20 Regionalligaeinsätze mit 3 Toren, und in bisher 3 Zweitligaspielen für Aachen hat er noch nicht getroffen. Für die deutsche U21 spielte er 5 mal und wurde 2009, allerdings ohne Einsatz in der Endrunde, Europameister. Marktwert: 500.000 €.

U18

Sergej Evljuskin

Alexander Eberlein
Nach 9 Zweitliga- und 57 Regionalligaspielen für 1860 wechselte er im Januar 2009 nach Sandhausen in die 3. Liga, wo er seither 24 Spiele bestritten hat. 60 soll eine Rückkaufoption für den Innenverteidiger besitzen. Marktwert: 300.000 €.

José-Alex Ikeng
Der aus Kamerun stammende Ikeng galt in Stuttgart als Ausnahmetalent und schien bereits im Sommer 2006 relativ nahe an der Bundesligamannschaft zu sein, ehe er einen Kreuzbandriss erlitt, der -inklusive zweitem Kreuzbandriss- eine 20-monatige Verletzungspause nach sich zog. Nach 13 Regional- und 14 Drittligaspielen wurde er beim VfB im Dezember 2008 aus disziplinarischen Gründen suspendiert und wechselte nach Bremen. Dort spielte er 18 mal in Liga 3, ehe er sich im Juli 09 den dritten Kreuzbandriss zuzog. Marktwert: 150.000 €.

U17

Lars Bender
Von 2006 bis 2009 spielte er für 1860 58 mal in der Zweiten Liga (4 Tore, 15 x Gelb) und wechselte im Sommer 2009, ein Jahr früher als ursprünglich geplant, zu Bayer Leverkusen. Er spielte 9 mal für die U19 des DFB und wurde mit ihr 2008 Europameister. Marktwert: 2,5 Mio. €.

Marko Marin
41 Bundesligaspiele (4 Tore, 14 Assists) für Gladbach und Bremen, 31 Zweitligaspiele (4/13) für Gladbach, 6 A-Länderspiele (1/1), 12 x U21, U21-Europameister, seit Sommer 2009 trägt er die Nr. 10 bei Werder Bremen. Martktwert: 11 Mio. €.

Sven Bender
Von 2006 bis 2009 spielte er für 1860 65 mal in der Zweiten Liga (1 Tor, 14 x Gelb) und wechselte im Sommer 2009 zu Borussia Dortmund, wo er bisher dreimal in der 3. Liga zum Einsatz kam. Er spielte 11 mal für die U19 des DFB und wurde mit ihr 2008 Europameister. Marktwert: 1,5 Mio. €.

2007

U19

Benedikt Höwedes
Nachdem er sein Profidebüt im Oktober 2007 in der Champions League gefeiert hatte, bestritt er  wenige Tage später auch sein erstes von mittlerweile 34 Bundesligaspielen (2 Tore) für Schalke 04. Der deutschen U21 ermöglichte er mit dem entscheidenden Tor in der Qualifikation die Teilnahme an der letztlich mit dem Titelgewinn gekrönten EM 2009. Marktwert: 6 Mio. €.

Manuel Konrad
Seit 2006 bestritt er 4 Zweitligaspiele für Freiburg und 24 Dritt- bzw. 14 Regionalligaspiele für Freiburg und Unterhaching, wo er seit Januar 09 Stammspieler in der Dritten Liga ist. Marktwert: 250.000 €.

Jérôme Boateng
In 62 Bundesligaspielen für Hertha und den HSV hat er es auf 6 Torvorlagen und 16 gelbe Karten gebracht. Die größte Anerkennung wurde ihm indes als einem der absoluten Leistungsträger der U21 beim Gewinn der Europameisterschaft 2009 zuteil, wo er, anders als beim HSV, in der Innenverteigung zum Einsatz kam. Nach heutigem Stand will er im Gegensatz zu seinem Bruder weiterhin für Deutschland spielen. Marktwert: 6,5 Mio. €.

U18

Marko Marin

Eric Maxim Choupo-Moting
Von Februar 2007 bis August 2009 bestritt er für den HSV 13 Bundesliga- und 24 Regionalligapartien, ehe er vor wenigen Tagen nach Nürnberg verliehen wurde, um mehr Bundesliga-Spielpraxis zu sammeln. Derzeit steht er im WM-Kader der U20 des DFB. Marktwert: 1 Mio. €.

Stefan Reinartz
Da er in Leverksuen keine Chance auf Bundesligaeinsätze hatte (25 Regionalligaspiele), wurde er im Januar nach Nürnberg verliehen. Dort gab er in 16 Spielen 3 Torvorlagen und stieg mit dem Club in die Bundesliga auf. Seit wenigen Wochen ist er wieder in Leverkusen und hat in der neuen Saison 1 Spiel bestritten. 2008 wurde er U19-Europameister und gehört derzeit zum Kader der U20. Marktwert: 1,5 Mio. €.

U17

Patrick Funk
In 39 Drittligaspielen hat Funk seit Sommer 2008 für den VfB Stuttgart 5 Treffer erzielt und zählt seit dieser Saison zum Bundesligakader. Er steht im vorläufigen Kader der U20 für die WM in Ägypten. Marktwert: 250.000 €.

Konstantin Rausch
Wenige Tage nach seinem 18. Geburtstag feierte er im März 2008 sein Bundesligadebüt für Hannover 96 und bestritt seither 31 Spiele, in denen er 2 Tore vorbereitete. Martktwert: 1,5 Mio. €.

Nils Teixeira
Nach 2 Regionalligaeinsätzen für Bayer Leverkusen in der vergangenen Saison wurde er zur Spielzeit 2009/10 an Kickers Offenbach ausgeliehen, wo er bisher 7 Spiele bestritten hat (davon 6 als Einwechselspieler). Gemäß dfb.de gehört er derzeit keiner Auswahlmannschaft an. Marktwert: 75.000 €.

2008

U19

Dennis Diekmeier
Nach 15 Drittligaspielen für Werder Bremen wechselte Diekmeier im Januar 2009 nach Nürnberg, wo er alle Rückrundenspiele bestritt und auch in der neuen Saison alle Spiele in Gänze absolvierte (Kicker-Notenschnit: 3,0). Er war U19-Europameister 2008 und soll in diesem Jahr an der U20-WM teilnehmen. Marktwert: 2 Mio. €.

Florian Jungwirth
Seit September 2007 hat er 42 Regionalligaspiele bestritten. Dem Zweitligakader von 1860 München gehört er seit Sommer 2008 an, wurde aber bisher nicht eingesetzt. Der ehemalige Kapitär der U19 und Europameister 2008 zählt zum vorläufigen U20-WM-Kader. Marktwert: 300.000 €.

Marcel Risse
Da er in Leverksuen nur sporadisch in der Bundesliga zum Einsatz kam (3 Spiele 2007/08), wurde er im Januar 2009 nach Nürnberg verliehen. Dort kam er in der Rückrunde 12 mal zum Einsatz, zumeist als Joker, und stieg mit dem Club in die Bundesliga auf. In der neuen Saison kam er bereits dreimal zum Einsatz. 2008 wurde Risse U19-Europameister und gehört derzeit zum Kader der U20. Marktwert: 400.000 €.

U18

Toni Kroos
33 (1 Tor, 4 Vorlagen) Bundesligaspiele für Bayern und Leverkusen, spektakuläre Europapokalauftritte bei den Bayern, „reservierte“ Nr. 10, bester Spieler der U17-WM 2007, 5 U21-Einsätze (2 Tore), Marktwert: 5 Mio. €.

Sebastian Rudy
Marktwert: 800.000 €

Richard Sukuta-Pasu
Marktwert: 500.000 €

U17

Manuel Gulde
Als Innenverteidiger erzielte der Deutsche B-Jugendmeister von 2008 aus Hoffenheim in 4 U18-Länderspielen 2 Tore. In den letzten beiden Spielzeiten hatte er größeres Verletzungspech. Marktwert: 100.000 €.

Lennart Hartmann
Marktwert: 250.000 €

Shervin Radjabali Fardi
Der Außenverteidiger hat seit August 2008 21 mal für die Hertha in der Regionalliga gespielt. Derzeit gehört er dem DFB-Kader der U19 an. Marktwert: 250.000 €.

2009

U19

Lewis Holtby
Marktwert: 3 Mio. €

Konstantin Rausch

Andre Schürrle
Der Stürmer spielte in der laufenden Saison in allen vier Partien des FSV Mainz durch und gab eine Torvorlage. Er ist Deutscher A-Jugendmeister 2009 und erzielte in 11 Spielen für die U19 des DFB 4 Tore. Marktwert: 400.000 €

U18

Marco Terrazzino
Zweieinhalb Monate vor seinem 18. Geburtstag debütierte er im Januar 2009 für Hoffenheim in der Bundesliga und bestritt seither 12 Partien, allesamt als Einwechselspieler. 2008 wurde er Deutscher B-Jugend-Meister und absolvierte bisher 5 U18-Länderspiele. Marktwert: 500.000 €.

Sören Bertram
Der Mittelfeldspieler steht im Kader des HSV II, spielt aber bisher vor allem in der U 19. Er hat 15 U18-Länderspiele bestritten. Marktwert: 50.000 €.

Felix Kroos
Seit der Saison 2008/09 kam er, zumeist als Joker, bei Hansa Rostock 18 mal in der zweiten Liga und 9 mal in der Regionalliga zum Einsatz. In 28 Länderspielen für die U16-U18 erzielte er 18 Tore und zählt mittlerweile zum Kader der U19. Marktwert: 500.000 €.

U17

Mario Götze
Marktwert: 400.000 €

Reinhold Yabo
Der 17-jährige Mittelfeldspieler kam in der aktuellen Saison bereits viermal in der Regionalligamannschaft des 1. FC  Köln zum Einsatz und erzielte dabei einen Treffer. Er bestritt 27 U16/U17-Länderspiele und wurde 2009 U17-Europameister. Marktwert: 350.000 €.

Marc-André ter Stegen
Der 17-jährige Gladbacher, der neben Manuel Neuer als bisher einziger Torwart ausgezeichnet wurde, unterschrieb vor wenigen Wochen einen Profivertrag, steht aber auch noch im Kader der U19. Mit der deutschen U17 wurde er Europameister 2009. Marktwert: 100.000 €.

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Ganz offensichtlich, und letztlich erwartungsgemäß, verliefen die bisherigen Karrieren der Preisträger in hohem Maße unterschiedlich, und einige müssen sich sehr nach der Decke strecken, um sich ihre Träume erfüllen oder zumindest bewahren zu können.

Ähnliches wird im Lauf der nächsten Monate sicherlich auch für den einen oder anderen „unserer“ Kandidaten gelten.

Rudy debütiert in der U21

Am vergangenen Freitag fand das erste EM-Qualifikationsspiel der neuen U21 statt. Beim standesgemäßen 6:0 gegen San Marino kam Sebastian Rudy in den letzten 12 Minuten zum Einsatz und feierte damit sein Debüt in der ältesten DFB-Nachwuchsmannschaft. Rudy ist gegenwärtig der jüngste Spieler im Kader der U21 und gemeinsam mit Toni Kroos der einzige des Jahrgangs 1990. Beide könnten, wie auch die 1989 geborenen Mannschaftskollegen, noch an der in wenigen Wochen stattfindenden U20-WM in Ägypten teilnehmen.

Wenige Tage nach seinem Debüt saß Sebastian Rudy beim Spiel gegen Tschechien indes nur auf der Tribüne. Das zweite EM-Qualifikationsspiel ging mit 1:2 verloren, was sicherlich nur zum Teil an Rudys Fehlen lag…

RudyRudyRudyRudy!

Die Nachwuchsarbeit des VfB Stuttgart gilt traditionell als vorbildlich – spätestens die sogenannten jungen Wilden, die in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends nicht nur die Liga aufmischten, sondern sich auch in der Champions League mehr als achtbar schlugen, vermittelten diese Erkenntnis den Fußballinteressierten im Land.

Auch derzeit steht neben den längst etablierten Größen wie Tasci oder Khedira eine Reihe talentierter Kräfte aus dem eigenen Nachwuchs im Kader: Patrick Funk, Daniel Didavi, Sven Ulreich, Julian Schieber und Sebastian Rudy („importierte“ Nachwuchskräfte wie Gebhart, Niedermeier oder Träsch bleiben bei dieser Betrachtung außen vor). Während Funk und Didavi noch ohne Erstligaerfahrung sind, haben Rudy, Ulreich und Schieber bereits einige Einsätze vorzuweisen.

Schieber hat dabei nicht nur zahlenmäßig die Nase vorn, sondern auch in punkto Kurvenpräsenz – die Fans in der Cannstatter Kurve haben sich um die Wiederaufnahme eines vergessen geglaubten Gesangs verdient gemacht, der in der Vergangenheit eher den Schiedsrichtern gewidmet war:

„Schieber! Schieber! Schieber!“

Eine ähnlich gute Rolle traue ich Sebastian Rudy zu. Zur sportlichen Komponente komme ich gleich, doch abseits aller sportlichen Erwägungen wäre es mir ein große Freude, wenn die Cannstatter Kurve im Lauf der kommenden Jahre regelmäßig eine wunderbare Melodei der Kaiser Chiefs aufnähme und deren Adaption an Wayne Rooney vergessen ließe. Was dann im Stadion (oder auf dem Schlossplatz) auch gerne einmal so aussehen dürfte:

Youtube: Kaiser Chiefs „Rubyrubyruby“

Bis dahin dürften allerdings noch ein paar Schritte zu gehen sein, womit wir bei der sportlichen Betrachtung wären. Sebastian Rudy spielte nicht nur in verschiedenen Junioren-Nationalmannschaften des DFB, wobei er unter anderem Dritter bei der U17-WM 2007 wurde, sondern ist darüber hinaus Träger der Fritz-Walter-Medaille in Silber, der (zweit)höchsten Auszeichnung des DFB für Nachwuchsfußballer – was naturgemäß nicht mehr als ein Versprechen sein kann, für manchen gar eher Verpflichtung und Bürde ist. Zumindest die Frage nach Rudys Talent dürfte vor diesem Hintergrund jedoch klar beantwortet sein, auch wenn er es nicht, wie vor Jahren fälschlicherweise kolportiert, von seinem angeblichen Vater Andrzej Rudy in die Wege gelegt bekam (dessen Sohn tatsächlich auch Sebastian heißt).

Die Lobeshymnen sind seit Jahren allgegenwärtig – vom ehemaligen DFB-Präsidenten MV (wie immer man das bewerten will),  von Jugend- und DFB-Trainern, von mir (wie immer man das bewerten will) angesichts verschiedener Eindrücke aus Spielen der zweiten Mannschaft, aber auch von Spielern der Profimannschaft, insbesondere von Ludovic Magnin (wie immer man das bewerten will). Dementsprechend wurde Rudy bereits zur Saison 2008/09, wenige Monate nach seinem 18. Geburtstag, in den Profikader des VfB integriert, und feierte sein Pflichtspieldebüt in der ersten Pokalrunde. In den folgenden Wochen kam er unter Trainer Veh nur noch sehr selten zum Einsatz und stand lediglich im Uefa-Cup bei Cherno More Varna in der Startelf, ehe er sich bis auf weiteres im Drittlligakader wiederfand.

Nach der Entlassung von Armin Veh bestand eine der ersten Maßnahmen von Markus Babbel darin, Rudy wieder in den Bundesligakader zu holen, doch bereits im ersten Training zog er sich einen Kahnbeinbruch zu und fiel einige Wochen aus. Angesichts der Erfolgsbilanz des neuen Trainers verwunderte es anschließend nicht, dass sich Rudy nicht mehr in die Mannschaft spielen konnte und erst zur neuen Saison wieder von sich reden machte.

Im Vorbereitungsspiel gegen Schalke traf er vor einem Millionenpublikum, und nachdem er nicht nur im DFB-Pokal und den Champions League Qualifikationsspielen zum Einsatz kam, sondern am zweiten Spieltag gegen Dortmund auch sein Bundesliga-Startelfdebüt gab, ist er nicht nur der fußballinteressierten Öffentlichkeit ein Begriff und wurde erstmals in die U21 berufen, sondern darf sich für die neue Spielzeit auch deutlich mehr Einsatzzeiten erhoffen. Zwar konnte er in den bisherigen Pflichtspielen, anders als in der Saisonvorbereitung, nur bedingt überzeugen, und die Transferaktivitäten des VfB im August haben ihm auch nicht gerade in die Karten gespielt – Hleb ist auf Rudys Schokoladenposition gesetzt, und vermutlich wird auch für das defensive Mittelfeld noch nachgelegt; der Eindruck, dass Trainer Babbel angesichts der Erfahrungen aus der CL-Saison 2007/08 den etablierten Spielern offensichtlich mehr Verschnaufpausen gönnen will, dürfte indes seine Einsatzchancen enorm erhöhen. Und von Hleb zu lernen, dies hat Rudy bereits selbst erkannt, ist vermutlich nicht die schlechteste Alternative.