Die Nummer 36 – jetzt Profi

„Nein, ich bin überhaupt nicht zufrieden. Ich rege mich tierisch drüber auf, dass wir den Ausgleich durch so eine blöde Standardsituation fangen. Ich wollte das Spiel unbedingt gewinnen“ Marcel Titsch-Rivero ist Minuten nach dem Abpfiff der Partie zwischen der U23 von Eintracht Frankfurt und SSV Reutlingen in der Regionalliga Süd (Endstand 1:1) sichtlich angefressen.

An ihm lag’s nicht, dass die Eintracht trotz des Einsatzes mehrerer Spieler aus dem Profikader am Ende mit nur einem Punkt dastand. Unter den Augen von Chefcoach Michael Skibbe spielte Marcel solide und räumte vor der Abwehr fast alles ab, was von den Schwaben zentral an Angriffen vorgetragen wurde. „Ich kann mehr, aber durch die Aufstellung mit drei Spitzen und solch offensiven Leuten wie Korkmaz, Toski und Heller musste ich weiter hinten spielen als mir lieb ist“, gab der Mittelfeldmann der Eintracht nach der Begegnung zu Protokoll.

Marcel Titsch-Rivero im Spiel gegen Reutlingen. Foto: Stefan Krieger

Auch dass vor kurzem der Abschluss seines ersten Profivertrages offiziell bekannt gegeben wurde, konnte Titsch-Rivero direkt nach der Partie nicht beruhigen: „Ich bin froh und stolz, dass das jetzt publik gemacht worden ist. Für mich ist das eine Riesensache. Aber das Spiel heute hätte ich trotzdem gerne gewonnen. Im Moment bin ich ein wenig enttäuscht“.

Sprach’s, winkte den Fans zu und verschwand in der Kabine. Ein Profi muss Ehrgeiz haben, auch wenn er in der zweiten Mannschaft eingesetzt wird. Und Marcel Titsch-Rivero ist seit dieser Woche offiziell Profi beim Bundesligisten Eintracht Frankfurt; der Vertrag endet 2012.

Saisonbilanz bisher. Sechs von sechs möglichen Einsätzen in der U23, alle über 90 Minuten dazu kommt ein Treffer, erzielt zum zwischenzeitlichen Ausgleich beim 3:1 Auswärtssieg in Alzenau. Seit fünf Spielen ist sein Team jetzt ungeschlagen und nun steht die Partie bei Hessen Kassel bevor. Ein weiterer Härtetest steht an – für die U23, aber auch für Marcel, der bei den Profis das Trikot mit der Rückennummer 36 erhielt.

(Text: Axel Hoffmann und Stefan Krieger)

5 Gedanken zu „Die Nummer 36 – jetzt Profi

  1. „Jetzt publik gemacht“? Ei, wann wurde der Vertrag denn geschlossen?

    Ehrgeizig, der junge Mann. Das ist der richtige Geist, gefällt mir gut. Talent, Beharrlichkeit und Bissigkeit, auf diesem Wege geht es nach oben.

    Weiter so.

    Und das gilt auch für die beiden Autoren! 🙂

    Gruß vom Kid

  2. Nur 1:1 – verdammt, aber so ist der Fußball.

    Im Vordergrund stehen nicht sein neuer Vertrag und das er gut gespielt hat, nein im Vordergrund steht eher, das er sich ärgert heute nicht als sportlicher 3 Punkte Sieger den Platz verlassen hat – ein Streit wird so nie aus Ihm werden – gut so.

    Gratulation zum Vertrag.

    Danke den Autoren für die Fortsetzung, Danke und weitermachen M T-R

    Grüße
    lt.commander

  3. Sehr gut, Ehrgeiz hat er schon mal. Kann man nur hoffen, dass er mehr Biss hat als einige der anderen aus dem Profikader, die als grosse Talente angetreten sind und doch nur weiter U23 spielen, weil’s für oben nicht zu reichen scheint.

    Und hier auch ein grosses Lob an die Autoren – aber muss dieses neongrün wirklich sein? 😉

  4. Ja, sieht so aus als ob der Junge brennt. Wäre schön, wenn Skibbe das auch so sieht und das Eisen schmiedet, solange es heiß ist (Pling, pling, pling … 3 Euro für das Phrasenschwein). Er sollte Titsch-Rivero demnächst mal eine Chance bei den Profis geben. Vielleicht würde das ja auch den einen oder anderen „Etablierten“ etwas aufrütteln.

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